Blog 16.01.2025

Geschichte und Vielfalt der Bündner Brotkultur

Puschlaver Ringbrot
Brot ist nicht nur ein Grundnahrungsmittel, sondern auch ein Spiegel der Kultur und Geschichte einer Region. In Graubünden hat das Brotbacken eine jahrhundertealte Tradition, die tief in der Lebensweise der Menschen verwurzelt ist. Von duftendem Roggenbrot bis hin zu innovativen Kreationen – die Bündner Brotkultur bietet eine beeindruckende Vielfalt, die sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart lebendig hält.

Tanja Thaler, Marketing & Projekte 

Geschichtlicher Hintergrund

Das Brotbacken in Graubünden hat seine Wurzeln in einer Zeit, in der das raue Alpenklima die Landwirtschaft prägte. Roggen, als eine der wenigen Getreidesorten, die den klimatischen Bedingungen standhielt, wurde zur Basis vieler traditioneller Brote. Schon im Mittelalter waren Brotöfen ein zentraler Bestandteil der Dörfer. Dort versammelten sich die Dorfbewohner:innen, um gemeinsam Brot zu backen – eine Praxis, die nicht nur der Selbstversorgung, sondern auch dem sozialen Austausch diente.

Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich das Brotbacken weiter. Durch Handelswege gelangten neue Zutaten und Techniken in die Region. Dennoch blieb das Brot stets ein Symbol für Beständigkeit und Gemeinschaft.

Vielfalt der Bündner Brote

Die Bündner Brotkultur ist so vielfältig wie die Region selbst. Besonders bekannt ist das Bündner Roggenbrot, das sich durch seine lange Haltbarkeit und seinen leicht säuerlichen Geschmack auszeichnet. Dieses Brot wurde früher vor allem im Winter gebacken, wenn andere Lebensmittel knapp waren. Heute gilt es als Delikatesse und wird oft mit regionalen Spezialitäten wie Alpkäse oder Trockenfleisch serviert.

Tradition und Moderne

Obwohl die Traditionen sorgfältig bewahrt werden, ist die Bündner Brotkultur keineswegs stehengeblieben. Moderne Bäckereien kombinieren alte Rezepturen mit innovativen Ideen, etwa durch die Verwendung von alten Getreidesorten oder biologischen Zutaten. Gleichzeitig spielen lokale Bäckereien eine entscheidende Rolle, indem sie die Authentizität der Brote bewahren und weiterentwickeln.

Auch der Tourismus hat Einfluss auf die Brotkultur genommen. Besucher:innen schätzen die Authentizität der Bündner Spezialitäten und tragen zur Verbreitung der Traditionen bei. Brotbackkurse und Veranstaltungen, die sich der Brotkultur widmen, erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit.

Tipps für Geniesser:innen

Wer die Bündner Brotkultur erleben möchte, findet in der Region zahlreiche Gelegenheiten dazu. Hier einige Empfehlungen:

  • Bäckerei-Stopps: Besuchen Sie lokale Bäckereien wie Merz in Chur, die Schneider's in Davos, Bühlers Zuckerbäckerei in Chur und viele weitere im Kanton.

  • Backhäuser entdecken: Historische Backhäuser wie das Backhaus in Zorten, in Obersaxen oder Flims bieten einen Einblick in die traditionelle Backkunst und laden sogar zum Mitmachen ein.

  • Kulinarische Events: Schauen Sie bei regionalen Märkten oder Festivals vorbei, wo oft frisch gebackenes Brot angeboten wird.