Blog 07.05.2024

Entdeckungsreise durch die Weinwelt Graubündens: Tradition, Innovation und Natur

Weinflaschen
In Graubünden trifft jahrhundertealte Weinbautradition auf moderne Nachhaltigkeit. Entdecken Sie, wie Graubünden seine Weine mit einem einzigartigen Terroir und fortschrittlichen Techniken zu einem festen Bestandteil der lokalen Kultur und Wirtschaft macht.

Tanja Thaler, Marketing & Projekte hat bei Manuela Jäger, Marketing-Kommunikation bei graubünden Wein nachgefragt.

Tief verwurzelte Geschichte und moderne Anerkennung

Die Wurzeln des Weinbaus in Graubünden sind tief und reichen bis ins Jahr 765 zurück, als Bischof Tello von Chur dem Kloster Disentis einen Rebberg testamentarisch vermacht hat. Diese lange Tradition wurde durch das Mittelalter hindurch, oft unter der Schirmherrschaft der Kirche, geprägt und weiterentwickelt. Besonders die Kirche spielte eine zentrale Rolle, förderte aktiv den Weinbau und trieb die Verbreitung des Weinbaus in Höhenlagen bis 1200 Meter über Meer voran. Anfangs wurde vorwiegend Weisswein produziert, hauptsächlich aus der Sorte Elbling. Doch um 1630 brachten junge Söldner, die im Burgund gedient hatten, den Blauburgunder nach Graubünden, der heute als Hauptsorte den glanzvollen Ruf der Region prägt.

Vielfalt der Rebsorten und Anbauflächen

Heute besteht das Angebot der Bündner Winzer aus mehreren hundert verschiedenen Weinen, hergestellt aus insgesamt 42 Rebsorten. Der Blauburgunder dominiert mit 304 Hektar von insgesamt 421 Hektar, die mit roten Sorten bepflanzt sind. Weissweine, vor allem aus Riesling-Silvaner und Chardonnay, werden auf 117 Hektar kultiviert, und die alte Bündner Rarität Completer wird immer noch auf 5,5 Hektar angebaut. Die Böden im Churer Rheintal, reich an kalkhaltigem Bündner Schiefer, zusammen mit dem milden Klima und dem Einfluss des Föhns, schaffen perfekte Bedingungen für Spitzenweine.

Nachhaltigkeit und Innovation in der Weinproduktion

Die Weinbauern in Graubünden nutzen moderne Techniken und nachhaltige Praktiken, um die Umwelt zu schützen und gleichzeitig die Qualität ihrer Produkte zu sichern. Dazu zählen der biodynamische Anbau, die Bodenbewirtschaftung zur Erhaltung der Fruchtbarkeit und die Verwendung von Energieeffizienzmaßnahmen und erneuerbaren Energien in den Produktionsprozessen. Auch die Verpackung und der Transport der Weine werden zunehmend umweltfreundlicher gestaltet.

Weingut

Herausforderungen und Chancen im modernen Weinmarkt

Wie in anderen Weinbauregionen können auch in Graubünden Krankheiten und Schädlinge die Ernte beeinträchtigen und man befindet sich in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld. Grundsätzlich bringen das alpine Klima und die Höhenlage gerade wegen des Klimawandels und den damit verbundenen gemässigten Temperaturen grosse Vorteile für die Weinproduktion. Herausfordernd können allerdings Extremereignisse sein, wie beispielsweise Frost, Hagel oder Starkniederschläge.


Obwohl in der Schweiz im Jahr 2023 weniger Wein getrunken wurde als im Vorjahr, konnten Schweizer Weine ihren Marktanteil steigern. Gründe dafür sind in Graubünden beispielsweise das einzigartige Terroir, der Einsatz von innovativen Technologien sowie die Umstellung auf nachhaltige Anbaumethoden und natürlich der zunehmende Weintourismus in unserer malerischen Bündner Landschaft.

Kulturelle Bedeutung des Weinbaus

Weinbau ist mehr als nur ein Wirtschaftszweig in Graubünden; er ist ein Stolz und ein zentraler Aspekt der regionalen Identität. Viele Weingüter befinden sich seit Generationen in Familienbesitz und sind ein wichtiger Bestandteil des Tourismusangebots. Die Weinproduktion und die lokalen Weinfeste, die die kulinarische Vielfalt der Region zelebrieren, ziehen jährlich viele Besucher an.

Erlebnisse in der Weinwelt von Graubünden

Von traditionellen Weinfesten und Märkten über Weinwanderungen bis hin zu spezialisierten Weintouren bietet Graubünden zahlreiche Möglichkeiten, die lokale Weinlandschaft zu erkunden. Veranstaltungen wie das «Herrschäftler Weinfest» und die verschiedenen Weinwanderwege ermöglichen es Besuchern, die Weine direkt bei den Produzenten zu erleben und mehr über die einzigartigen Methoden und Geschichten hinter jedem Wein zu erfahren.

  • Wöchentliche Öffnungen der Weingüter: Jedes Wochenende lädt mindestens ein Bündner Weingut zu einer offenen Tür. Besucher:innen haben die Möglichkeit, eine Vielzahl lokaler Weine zu degustieren und wertvolle Einblicke in die Weinherstellung sowie die regionalen Besonderheiten zu erhalten.

  • Herrschäftler Weinfest in Malans: Vom 6. bis 8. September 2024 verwandelt sich Malans für das grosse jährliche Weinfest. Das Dorf präsentiert sich von seiner schönsten Seite mit offenen Weintorkeln, aktiven lokalen Vereinen, Marktständen und Vergleichsdegustationen. Auch in anderen Dörfern finden unter dem Jahr traditionelle Weinfeste statt, bei denen die Winzer ihre erstklassigen Weine in einer entspannten und malerischen Umgebung anbieten.

  • Weinwanderungen durch das Bündner Rheintal: Die idyllische Landschaft von Graubünden mit ihren zahlreichen Weinbergen eignet sich hervorragend für diverse Weinwanderungen. Drei spezielle Rundwanderungen führen durch die Reben von Trimmis/Zizers, Malans/Jenins und Maienfeld/Fläsch und sind durch einen 30 km langen Marsch verbunden, der von Chur fast bis zur nördlichen Landesgrenze führt. Entlang dieser Routen können die Wandernden nicht nur die atemberaubende Aussicht geniessen, sondern auch verschiedene Weingüter besuchen und lokale Weine verkosten.

  • Geführte Weintouren: Verschiedene Anbieter in der Region organisieren Wein- und Genusstouren, die oft Besuche in ausgewählten Weingütern, Weinverkostungen sowie kulinarische Erlebnisse mit regionalen Spezialitäten umfassen und durch die malerischen Weinlandschaften Graubündens führen.